Lars Zech

Galerie Schürmann

Auf emotional bewegende Weise haucht der Bildhauer Lars Zech seinen "moving portraits” Leben ein. Es gelingt ihm eine charaktervolle charismatische Erweckung aus dem Holz, dessen Materialität er bewusst sensitiv in seinen Gestaltungsprozess mit einbezieht:
Beim Herausschneiden der Figur aus einheimischen Laubhölzern ist es für den Künstler wesentlich, die Maserung und die im Holzstück verborgenen Astansätze zu berücksichtigen. und in die Gestaltung mit einzubeziehen. Beim oft schwungvollen Schleifen der Grundform, darf die Oberfläche nie so glatt werden, dass sie sich anfühlt wie Kunstsoff. Für Lars Zech muss nicht nur optisch, sondern auch über die Haptik die Natürlichkeit des Werkstoffes Holz erfahrbar bleiben; ein Grund, warum die Skulpturen nie lackiert werden. Mit der Einsägung folgt nun der wichtigste und kritischste Schritt bei der Bearbeitung. Ist am Ende dieses Prozesses die Form so, wie sie sich der Künstler vorgestellt hat, werden die Einschnitte aufgefaltet, gefächert. Die Skulptur schwingt nun nicht nur um ihre Achse, sondern öffnet sich nach oben und außen, so dass weitere Bewegungsimpulse ermöglicht und sichtbar werden.

Trotz ihrer kurvenreichen, balancierenden, sich öffnenden Form, strahlen die “moving portraits” auch eine Ruhe und Kraft aus, die vielleicht mit dem zu tun hat, was das Material einst war: ein lebendiger Baum, stark, stabil und immer in veränderlichem Wachstumsprozess. Es beeindruckt, dass Lars Zech etwas grundsätzlich Neues aus dem Material Holz schafft und damit etwas Urvertrautes für uns erfahrbar macht. Indem wir die Werke umkreisen, erliegen wir diesen Eindrücken aus Oberfläche und Bewegungsmomenten, die uns ein Spiel von Veränderungsmöglichkeiten suggerieren. 

Eindeutiger in Ruhe, Kraft und Stabilität scheinen uns die Arbeiten der Werkgruppe “Fortuna Riesen Schalen”. Vielleicht erst bei näherer Betrachtung nimmt man die ihnen innewohnende Bewegung war, die durch konkave und konvexe Ausbuchtungen, Wölbungen und (Ver-)Drehungen der Wandungen entsteht. Trotz ihrer Präsenz, ja zuweilen Monumentalität, spiegeln diese Objekt-Schalen, ebenso wie die “moving portraits“, eine Natürlichkeit und Leichtigkeit, die ergreift und fasziniert.

Ergänzt wird die Ausstellung durch phototechnische Arbeiten von Thorsten Harms sowie Prägedrucke auf Papier und Graphitzeichnungen von Lars Zech.

Ausstellungsdauer:
Fr., 10. November – Sa., 20. Januar 2024

Einladungskarte

Vernisage:
Fr., 10. November 2023, 19.00 Uhr | Der Künstler wird anwesend sein

Einführung:
Dr. Marta Cencillo Ramirez, Kunsthistorikerin 

Wir möchten darauf hinweisen, dass während der Vernissage Filmaufnahmen gemacht werden

Künstlergespräch:
Sa., 11. November 2023 von 11.00 - 13.00 Uhr

 

Ein Ausstellungskatalog ist in Planung.

Ort: Galerie Schürmann

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Weitere Informationen
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